Kunstrasen statt Mais 30.06.201130.12.2011 | Andreas Edler Volker Brand und Rainer Müller-Held stellen ihr neues Konzept vor VON JÜRGEN KRÜGER Bad Oeynhausen. Das hätte man von einem Grünen-Politiker wohl nicht erwartet: Plastik statt Pflanzen. Doch im Sinne der Sportstättenentwicklung in Bad Oeynhausen mache das gerade Sinn, wie Dr. Volker Brand und Rainer Müller-Held (beide Bündnis 90 / Die Grünen) meinen. Gleich drei mögliche Standorte schlagen die Politiker vor, und erklären auch, wie sich das Projekt finanzieren ließe. „Wir fänden es am besten, wenn ein Kunstrasenplatz an einen der beiden Sportzentren angegliedert wäre – Nord oder Süd“, sagt Volker Brand, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen im Bad Oeynhausener Stadtrat. Dort sei bereits Infrastruktur vorhanden, wie Umkleiden, Duschen und Parkplätze zum Beispiel, was ein nicht zu unterschätzender Kostenvorteil wäre. Anders als die bisherigen Planungsversuche setzen die beiden Grünen-Politiker darauf, Landfläche anzukaufen, um darauf einen neuen Kunstrasenplatz zu bauen. Und nicht ein bestehendes Areal umzuwandeln, wie zum Beispiel einen der Tennenplätze. Man würde dabei möglicherweise den Bestandsschutz riskieren und sich jede Menge Ärger einhandeln, wie das gescheiterte Planungsbeispiel des Tennenplatzumbaus am SZ Nord zeige. Der von Brand und Müller-Held bevorzugte Standort für einen künftigen Kunstrasenplatz in Fußballfeldgröße (die internationalen Maße sind mit 68 Meter Breite und 105 Meter länge taxiert) wäre das jetzige Maisfeld gegenüber der Sportanlage am Schulzentrum Süd (Bessingerstraße). Doch Rainer Müller Held warnt davor, sich auf einen einzigen Standort festzulegen. Auch, um eine bessere Verhandlungsposition mit den jetzigen Eigentümern zu bekommen. Als zweite Variante käme das Feld hinter dem Rasenplatz am Schulzentrum Nord in Frage. Und als dritte Lösung bringen Held und Brand den alten Loher Sportplatz ins Spiel (siehe Grafiken). „Der ist ohnehin kaum bespielbar“, sagt Brand. Oder, die Loher gäben den neuen Sportplatz her und bekämen als Ausgleich einen Rasenplatz auf dem angrenzenden Acker. Die möglichen Standorte seien mit den jetzigen Eigentümern noch nicht besprochen worden. „Es handelt sich nur um erste Ideen“, sagt Brand. Und daraus sollten nun klare Ziele und Projekte werden. „Wir fordern ein klares Bekenntnis dazu, überhaupt einen Kunstrasenplatz in Bad Oeynhausen haben zu wollen“, sagt Müller-Held. Um den Ratskollegen aufs Pferd zu helfen, schlagen die Grünen als Finanzierungsquelle die E.ON-Fördergelder vor. Dahinter verbirgt sich Angaben von Brand und Müller-Held ein Geldtopf von einer Größenordnung von bis zu 840.000 Euro, der sich aus EMR-Anteilen und deren Verzinsung speise. Diese finanziellen Rücklagen seien zweckgebunden und dürften nicht im städtischen Haushalt eingesetzt werden. „Andere Kommunen haben ihre E.ON-Mittel längst ausgegeben“, verrät Brand. Unterstützung für die Pläne gibt es von Bad Oeynhausens Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann. „Ich stehe den Ideen sehr offen gegenüber“, sagte Mueller-Zahlmann auf Anfrage. Nur müssten diese Gedanken zunächst in einen Antrag münden, der die Unterstützung des Stadtrates fände. Volker Brand und Rainer Müller Held werden nun versuchen, eine Mehrheit für ihre Ideen auf den Weg zu bringen. Sie möchten erreichen, dass es jetzt zu konkreten Planungen kommt und dass in ein, zwei Jahren Bad Oeynhausen einen Kunstrasenplatz hat – eingebunden in ein städtebaulisches Gesamtkonzept und mit Zustimmung der künftigen Nutzer. Zu prüfen seien zudem die planungrsechtliche Umsetzung, ob die Flächen überhaupt verfügbar seien und zu welchen Konditionen die Kommune sie erwerben könne. Was die Finanzierung betrifft, müsste von E.ON auch eine Bestätigung eingeholt werden, dass die Mittel für diesen Zweck ausgezahlt würden. Dass die Fußballvereine der Stadt Bad Oeynhausen einen Bedarf für einen Kunstrasenplatz sehen, liege auf der Hand. „Die Zustände sind nicht akzeptabel. Fast jede andere Kommune verfügt über einen Kunstrasenplatz. Im Winter ist durch die Platzsperren kaum ein vernünftiges Training möglich, zum anderen leiden die vorhandenen Tennenplätze durch die Überbeanspruchung“, sagt Müller-Held. Wünschenswert sei eine gemeinsame Haltung der Vereine in dieser Sache. Quelle: Neue Westfälische vom 30.06.2011
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