„Erst stirbt die Satzung, dann der Baum“

Grüne nehmen Stellung zum Baumfrevel an der Dr.-Neuhäußer-Straße

Nun ist die alte Hängebuche an der Dr. Neuhäußer – Straße also quasi über Nacht gefällt worden. Bedauern und Empörung machen sich bei vielen Menschen breit.

Anlass genug für die Fraktion der Grünen in Bad Oeynhausen, sich noch einmal eindringlich für ein anderes Bewusstsein in unserem Umgang mit der Natur und einen verstärkten Schutz der Bäume einzusetzen.
„Dies“, so der Fraktionsvorsitzende Dr. Volker Brand, „geht aber nur über eine Baumschutzsatzung. Bei allem Respekt vor der Freiheit des Einzelnen brauchen wir einen gemeinschaftlichen Mindestkonsens für den Schutz unserer Natur. Insofern stellt eine Baumschutzsatzung keine Gängelung privater Investoren dar, sie betont die Bedeutung der Natur für uns alle.“

Fraktionsvize Andreas Edler kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Öffentlichkeit in Sachen Hängebuche getäuscht wurde. „Im Spätsommer hatte sich die Anwohnerin Katharina Däublin mit einer tollen Unterschriftenaktion für den Erhalt der Hängebuche eingesetzt. Alles sah danach aus, dass damit der Baum gerettet wäre. Leider ein tragischer Irrtum, wie wir jetzt wissen“, so Edler.

Ähnlich äußert sich auch Rainer Müller – Held: „Nach diesem dreisten Vorgehen haftet dem Haus ein Makel an, welches die Nachbarn und Unterzeichner der Liste nicht vergessen werden. Es lastet eine große Betroffenheit auf den engagierten Bürgern dieser Stadt, die sich für das Wohl und die Schönheit unserer Stadt einsetzen.“

In Bad Oeynhausen wurde die Baumschutzsatzung im Zuge der Haushaltsberatungen vor einem Jahr auf Antrag der CDU und mit den Stimmen der SPD abgeschafft. Ein Fraktionsantrag der Grünen auf Wiedereinführung der Satzung im Frühjahr 2014 wurde mit ähnlichen Mehrheiten abgelehnt.

Dazu nochmals Volker Brand: „Auch in Löhne gibt es ähnliche Entwicklungen. Die CDU sieht in einer Baumschutzsatzung keinen Sinn. Dies widerspricht aber der konservativen Grundeinstellung der Christdemokraten zutiefst. Eigentlich heißt konservativ, dass sich die CDU für das Bewahren einsetzen müsste. Das scheint aber für Baum und Natur nicht zu gelten. Bäume sind ein unerlässlicher Teil der Natur. Sie berühren uns Menschen. Wir die Bäume auch, leider zu oft mit einer Kettensäge.“

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