Antrag: Fotowand 16.11.202119.11.2021 | Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bad Oeynhausen Dauerhafte Fotoausstellung an prominenter Stelle im Rathaus 1 „Den jüdischen NS- Opfern aus Bad Oeynhausen in Bad Oeynhausen ein Gesicht geben“. Beschlussvorschlag Die Verwaltung erstellt im Rathaus 1 eine dauerhafte Fotoausstellung an prominenter Stelle mit Bildern der jüdischen Opfer Bad Oeynhausens. Diese werden mit biographischen Daten untertitelt. Begründung In Bad Oeynhausen hat der Verein Stolpersteine in den vergangenen Jahren zahlreich durch das Verlegen von Messingstolpersteinen vor den Wohnhäusern an die Opfer jüdischer Bewohner:innen gedacht. Zur NS – Zeit lebten etwa 175 Juden in Bad Oeynhausen einige wanderten aus oder flohen, einige starben, mindestens ein Mensch brachte sich in seiner Not um. Genauere Zahlen gibt es nicht. 2019 geht man nach Aussagen dieses Vereins von 34 Menschen aus. Allerdings sind hier andere von Verfolgung und Vernichtung betroffene Personengruppen noch nicht erfasst aus. Ein Opfer war die Familie Grünenklee aus Volmerdingsen, weitere die Familien Os, Wolff, Berlinger, Grunsfeld, Bartz und Vorreuter (vgl. NW ,,Wir werden nicht müde werden“, 4.1.2017). Das bloße Benennen von Namen sollte uns nicht genügen. Vielmehr ist eine Visualisierung erforderlich. Gesichter, die die Lebensgeschichte dieser Menschen widerspiegeln. Auch in Bad Oeynhausen wurden Juden in der Nacht vom 8. auf den 9. November, der sogenannten Reichspogromnacht, angegriffen. Am Morgen des 10. November wurden alle jüdischen Menschen zum Rathaus vorgeladen, zahlreiche Wohnungen wurden durchsucht (vgl. NW,, Naziterror treibt Juden aus der Stadt, 8.9.2018). Daher bietet sich das Rathaus als Ausstellungsort in ganz besonderer Weise dazu an, der Erinnerungskultur eine neue Facette zu geben: Die Opfer werden mit ihrem Foto in das Licht der Öffentlichkeit gerückt, wodurch ihnen zumindest ein Stück weit ein Teil ihrer Vita zurückgegeben wird. Dadurch wird uns ihr Schicksal erlebbarer gemacht. Bad Oeynhausener Bürger:innen können sich so eher mit den Menschen identifizieren, denen im Dritten Reich auch in dieser Stadt schlimmes Unrecht wiederfahren ist. Nur so kann sich für heutige und künftige Generationen Empathie und somit moralische Verantwortung für die Zukunft entwickeln. Diese Methode wird übrigens aktuell auch beispielsweise in Berlin umgesetzt. Für die Demokratie – gegen das Vergessen! Sie werden nicht vergessen. Ihr Leiden und Tod ist unsere Mahnung
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