Wie funktioniert eigentlich eine Biogasanlage?

Mitgleder des Ortsverbandes und interessierte Bürger folgen den Erläuterungen von Rainer Meyer.

Am Samstag, den 19.11.2022, war der Ortsverband Bündnis 90 / Die Grünen mit interessierten Bürgern zu Gast bei der Biogasanlage BIOENERGIE HÜFFER BRINK GMBH, Hüffer Brink 2, 32547 Bad Oeynhausen zu Gast. Die Geschäftsführer Rainer Meyer und Heinz-Wilhelm Reker erläuterten die komplexe Anlag

Die Lagersilos für das Rohmaterial.
Die Funktion der Biogasanlage bildlich kurz ausgedrückt:

  • Der Mais wird wie bei der Sauerkraut Herstellung zusammengepresst und durch die Milchsäurebildung für die Lagerung haltbar gemacht
  • Der Biogasprozess läuft ab wie im Pansen einer Kuh.
  • Hinten raus kommt Methangas, Kohlendioxid und Dünger zum Austragen auf die Landflächen
  • Das Methangas wird zu elektrischem Strom und Wärme umgewandelt.

Die Biogasanlagen sind ein wichtiger Bestandteil der heimischen autarken Energieversorgung mit elektrischem Strom und Wärme und insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Energiewende von fossilen auf regenerative Brennstoffe.
Die Biogasanlage BIOENERGIE HÜFFER BRINK versorgt

  • Eigenes Blockheizkraftwerk mit 200 kW elektrischer Leistung, Die Abwärme wird u.a. für den Biogasprozess genutzt
  • Gärtnerei Schlüter (Blockheizkraftwerk elektrische Leistung 200 kW, Wärmeleistung 200 kW)
  • Schulzentrum Süd (Berufsschule, Gymnasium, Realschule), Blockheizkraftwerk betrieben durch die Gesellschaft NEO, Neue Energie Bad Oeynhausen.

Zwischen den Gärbehältern.
Die Anlage produziert ca. 2,3 Mio. Nm³ (Norm-Kubikmeter) Roh-Methangas pro Jahr. Die Produktionsmenge kann ohne weiteres um 30% erhöht werden. Diese ist jedoch durch gesetzliche Regeln limitiert. Das Rohbiogas besteht aus 52..54% Methan und der Rest aus Kohlendioxid und Feuchtigkeit.

Gespeist wird die Anlage mit

  • weniger 30% Mist und Gülle
  • mehr 70% Mais (nachwachsende Rohstoffe)

Dies Verhältnis ist auch gesetzlich geregelt. Der Gülleanteil könnte größer sein. Z.B. darf Grünschnitt nicht verwendet werden, da dieser nicht als nachwachsender Rohstoff gilt. Die Verweildauer der Biomasse in der Gäranlage beträgt 6 bis 9 Monate. Der Austausch des „verbrauchten“ Materials ist kontinuierlich.

Der Anfahrprozess einer Biogasanlage dauert ca. 4 Wochen.
Die Biogasanlage besteht im Wesentlichen aus drei Behältern:

  • Fermenter
  • Nachgärbehälter
  • Substratlagerbehälter

Einer der Motoren zur Strom- und Wärmeerzeugung.
Die Behälter sind mit einer gasdichten Folie abgedichtet. Darüber befindet sich eine grüne Wetterschutz Plane.
Mais, Mist und Gülle werden dem Fermenter im richtigen Verhältnis zugeführt und durch Propeller mit der vorhandenen flüssigen Masse verrührt. 42…43°C sind gute Lebensbedingungen für die anaeroben Bakterien, um Methan zu produzieren. Dafür wird die Abwärme des Verbrennungsmotors im Maschinenhaus genutzt. Weniger Nährstoffhaltige Flüssigkeit sinkt zu Boden und wird in den Nachgärbehälter gepumpt. Sind auch die restlichen Nährstoffe abgebaut erfolgt das Abpumpen in den Substratlagerbehälter. Dieses Substrat ist ein hervorragender Dünger und wir zu gegebener Zeit auf die Landflächen ausgetragen.

Das (Roh-)Biogas wird in Blockheizkraftwerken mittels Verbrennungsmotoren in elektrischen Strom und Wärme umgesetzt. Damit wird der Energieinhalt des Biogases zu 100% genutzt.

An dieser Stelle noch einmal recht herzlichen Dank für die informative Führung durch Herrn Rainer Meyer und Herrn Heinz-Wilhelm Reker.

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