Job-Ticket für Beschäftige an Krankenhaus und HDZ Bad Oeynhausen

… statt Parksuchverkehr mit Anwohnerfrust

Thomas Dippert, Grüner Kandidat für den Wahlbezirk 12 Südstadt Bad Oeynhausen zum Kreistag Minden-Lübbecke am 13. September 2020
Nun ist er da: Der Stadtbus Bad Oeynhausen fährt ab sofort im Halbstundentakt aus den Ortsteilen zu Krankenhaus und Herz- und Diabetes-Zentrum (HDZ) in die Südstadt. Der Busfahrplan muss aber noch enger abgestimmt sein auf die Schichtzeiten der Beschäftigten. Dann kann das vom Arbeitgeber bezuschusste Jobticket erfolgreich sein: Beschäftigte können unkompliziert und preisgünstig auf Bus und Bahn umsteigen. Derzeit schafft Parkplatzsuchverkehr von Angestellten und Klinik-Besuchern eine unnötige Umweltverschmutzung und löst zudem Frust bei den Anwohnern aus. Ein Jobticket kann die klimafreundliche Wende bringen.

Schnatgang in Zeiten von COVID 19 geht nur mit Abstand und mit Anmeldung. So hatte sich ein Kreis von sechs Beteiligten, darunter drei grüne Kandidaten zum Austausch vor Ort am Krankenhaus Bad Oeynhausen getroffen. Neben Landratskandidat Siegfried Gutsche, Bürgermeisterkandidat Dr. Volker Brand waren auch zwei Anwohner, Uwe Heitland aus der Brandenburger Straße und Gerold Haug aus der Uhlandstraße, sowie Betriebsrätin Stephanie Karger vom HDZ vor Ort.

Die Initiative für den Termin kam von Kreistagskandidat Thomas Dippert. Er verwies eingangs auf die nun halbstündlich getaktete Busanbindung beider Kliniken. Eine gute Ausgangslage, die jetzt konsequent weiterentwickelt werden muss. Das Beispiel eines anderen großen Arbeitgebers im Norden Bad Oeynhausens müsse nun auch im Süden „Schule machen“:

Der Wittekindshof hat vor zwei Jahre erfolgreich das Job-Rad für seine Betriebsangehörigen etabliert. Über dreihundert Mitarbeitende nutzen die günstigen Bedingungen und erhalten ein eBike oder Pedelec zur privaten wie dienstlichen Nutzung zu vergünstigten Konditionen. Nun zieht der Bus nach: Ein ähnlich co-finanziertes Jobticket ermöglicht preisgünstig die Nutzung von Bus- und Bahn, bei Bedarf ist das Ticket gültig in ganz Westfalen. Zunächst soll ein Modellversuch die Akzeptanz in Erfahrung bringen. Der Wittekindshof ist einer der ersten, die es ab Herbst 2020 ausprobieren werden.

Von links nach rechts: Siegfried Gutsche (Landratskandidat), Gerold Haug (Anwohner), Stephie Karger (Betriebsrätin HDZ), Uwe Heitland (Anwohner), Thomas Dippert (Kandidat Kreistag, Wahlbezirk 12), Dr. Volker Brand (Bürgermeisterkandidat).

Das Monatsticket nach Petershagen oder Rahden oder bis Bünde wird dann monatlich etwa 55,- Euro kosten. Bis Bielefeld oder Gütersloh werden weitere 10,- Euro Zuschlag erforderlich. Und bis Münster kostetet das Monatsticket wohl etwa 120,- Euro. „Wer kann dazu schon „nein“ sagen?“, fragt Thomas Dippert. „Da bleibt das eigene Auto in der Garage. Und die Anwohner hier freuen sich, dass die Straße wieder frei für die örtliche Nutzung ist und nicht alles zugeparkt wird, bis zum Nichts-geht-mehr.“

Stephie Karger, Betriebsrätin am HDZ, bestätigt, dass solche Angebote auch das Interesse der Belegschaft in der Südstadt treffen werden. Allerdings müsse der Busfahrplan noch enger auf die Schichtzeiten abgestimmt sein. Anschlüsse zum Zug nach Bielefeld, Porta Westfalica oder Minden und Hameln müssten funktionieren. Ein Job-Rad hingegen mit „geldwertem Vorteil“ für die Betriebsangehörigen ließe aktuell der TVÖD-Tarif nicht zu.

Volker Brand – Bürgermeisterkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bad Oeynhausen 2020
Das müsse dringend geändert werden, stellte Landratskandidat Siegfried Gutsche fest. Er werde sich dafür einsetzen. Zudem könnten diese Konzepte nur bei guter Zusammenarbeit der Beteiligten und mit einer Verkehrsplanung über Kreisgrenzen hinweg erfolgreich sein.

Bürgermeister Kandidat Dr. Volker Brand regt an, solche und weitere Standortfragen zukünftig Themen in einen regelmäßigen gemeinsamen Austausch von Stadtverwaltung, Kreisverwaltung und den beiden Einrichtungen HDZ und Mühlenkreiskliniken MKK zu behandeln.

Brand: „Mir ist auch wichtig, dass die erwogene Zusammenlegung der Auguste-Viktoria-Klinik mit dem Krankenhaus am Standort in der Wielandstraße mit einer angepassten Planung unterlegt wird. Ich habe Angst um die Bäume hier. Der Baumbestand darf nicht unter der Standorterweiterung leiden.“

(Text: Thomas Dippert, 08.08.2020)

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.