Grundschule Eidinghausen soll vierzügig errichtet werden

CDU, Grüne, Linke, UW und FDP bringen gemeinsamen Antrag in den Rat

Bei der letzten Sitzung des Schulausschusses am 14. September 2017 war die Entscheidung im Grunde bereits gefallen. Mit deutlicher Mehrheit ist dem Antrag der Verwaltung widersprochen worden, den Neubau der Grundschule Eidinghausen dreizügig auszurichten. Allerdings unterblieb an diesem Tag ein Beschluss zur Vierzügigkeit. Das soll nun in der kommenden Ratssitzung am 18. Oktober 2017 nachgeholt werden. Entsprechend reichen CDU, Grüne, Linke, UW und FDP einen Geschäftordnungsantrag zu dieser Sitzung ein.

Die Antragsteller sehen einen unnötigen Zeitverzug, für einen solchen Beschluss die nächste Schulausschusssitzung am 23. November abzuwarten und das Ergebnis der Beratung dann im Dezember im Rat zu bestätigen. Schließlich sind in der Schulausschusssitzung am 14. September in einer zweistündigen Debatte alle Argumente umfassend ausgetauscht worden.

Zur Begründung verweist der CDU – Fraktionsvorsitzende Kurt Nagel zunächst einmal darauf, dass der Schulausschuss über Jahre hinweg, bis 2017, stets und einmütig einen vierzügigen Neubau der Grundschule Eidinghausen favorisiert hat.

Diese Neuerrichtung korrespondiert mit einem pädagogischen Raumkonzept, das in besonderer Weise den spezifischen Anforderungen des gemeinsamen Lernens gerecht zu werden verspricht. Folgerichtig soll die Grundschule Eidinghausen Schwerpunktschule im Sinne einer inklusiven Beschulung werden.

2017 wendete sich jedoch das Blatt. Die Verwaltung gab einen neuen Schulentwicklungsplan in Auftrag. Die prognostizierten Schülerzahlen schienen lediglich eine dreizügige Grundschule zu rechtfertigen. Zudem ließen sich angeblich Kosten von fünf Millionen Euro einsparen und man würde der Gefahr begegnen, dass die neue Grundschule in Eidinghausen „wie ein nasser Schwamm“ Schülerinnen und Schüler von anderen Schulen abziehen und so Standorte der übrigen Grundschulen gefährden würde.

Mit ihrem Antrag zur Vierzügigkeit treten die vier Ratsparteien und Ratsherr Ober -Sundermeyer einer solchen Sichtweise allerdings energisch entgegen. UW – Sprecherin Kerstin Gerkensmeier bezweifelt die Zahlen, die das Büro Dr. Garbe & Lexis erhoben hat und verweist auf aktuellere Zahlen der Bertelsmann – Studie vom Sommer 2017. Demnach ist bis zum Jahr 2025 mit einem vierprozentigen und bis 2030 sogar mit einem achtprozentigen Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen. „Legt man diese Zahlen zugrunde, so wäre eine dreizügige Grundschule Eidinghausen in wenigen Jahren zu klein. Schüler müssten abgewiesen werden und insbesondere in Eidinghausen abgelehnte inklusiv zu beschulende Schüler würden an anderen Grundschulstandorten keine qualitativ gleichwertigen räumlichen Möglichkeiten vorfinden., so die CDU – Sprecherin im Schulausschuss Helke Nolte – Ernsting.

„Die Schule hinterher auf Vierzügigkeit zu erweitern ist wegen der Modulbauweise fast unmöglich und würde mit Sicherheit ein Vielfaches an Mehrkosten bedeuten“, stellt der FDP Ratsherr Wilhelm Ober – Sundermeyer fest.
Andreas Korff , Fraktionsvorsitzender der Linken, betont, dass alle Standorte erhalten bleiben sollen. „Hier soll nicht eine Schule gegen die andere ausgespielt werden. Wichtig ist, dass die inklusive Beschulung in Bad Oeynhausen mit den bestmöglichen Voraussetzungen vom Schulträger begleitet wird.“

Von großer Bedeutung ist den Antragstellern zudem , dass die Leitung der Grundschule Eidinghausen in der Schulausschuss – Sitzung am 14. September auf Rückfrage einräumte, in der Dreizügigkeit eine Beschneidung ihres pädagogischen Konzeptes zu sehen.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Dr. Volker Brand erinnert schließlich daran, dass im gerade beendeten Wahlkampf immer wieder die immense Wichtigkeit von Bildung fokussiert wurde. „Bildung müssen wir uns etwas kosten lassen“, so Brand. „Aber auch wenn eine verantwortungsvolle Politik Kosten nicht außer acht lassen darf, hat der Planer, Herr Schneider, in der letzten Schulausschusssitzung eingeräumt, dass die Vierzügigkeit nicht zu Mehrkosten von fünf Millionen Euro führe. Allenfalls zwei bis drei Millionen ließen sich bei einem dreizügigen Neubau einsparen.“

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