Lange Ampelphasen und andere Widrigkeiten 11.07.2015 | Andreas Edler Die Ampelphasen in Bad Oeynhausen sind – entgegen der Beteuerungen von Verwaltung und Straßen-NRW – natürlich nicht für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen optimiert. In der heutigen Ausgabe der Neuen-Westfälischen bemämgelt ein Leser Wartezeiten von über 5 Minuten, um die Mindener Straße zu queren und zum Werrepark zu gelangen. Nun, diese langen Phasen sind der Stadt Bad Oeynhausen bekannt. Bereits im Rahmen des Runden Tisches für ein fahrradfreundliches Bad Oeynhausen in 2008/2009 wurde das Problem thematisiert. Konkret habe ich die Ampeln an der Ausfahrt des Werreparks zur Dehmer Straße vor nicht einmal einem Monat gegenüber der Verwaltung angesprochen. Auch hier wartet man als Fußgänger/Radfahrer über Minuten. Möchte man die Zufahrt zum Werrepark dort queren und in Richtung Rehme weiter muss man als Radfahrer/Fußgänger gar an drei(!) Ampeln für eine Querung warten, während der motorisierte Verkehr nur eine hat. Auch die Kreuzung an der Mindener Straße ist sehr ungünstig für Radfahrer und Fußgänger geschaltet. Man bekommt hier nämlich nicht in jedem Umlauf Grün, sondern muss dieses Grün erst erbetteln. Wenn man mit zu wenig Vorlauf vor der Grünphase auf den Knopf drückt, bekommt man als Fußgänger/Radfahrer einen ganzen Umlauf kein Grün zu sehen und muss eine ganze Runde aussetzen. Ist ja nicht schlimm, man steht ja eh gerade rum. Dabei wäre es so einfach, die Querung der Mindener Straße einfach paralell zum Autoverkehr grün zu schalten, ganz ohne Anforderung. Es gibt da auch keine Einschränkung für den Autoverkehr – wie mir die Verwaltung eindringlich erklären wollte, als ich das so vorschlug – ich muss als Autofahrer beim Abbiegen nämlich immer aufpassen. Hier ist es einfach so, dass man nicht will. Nein, für alle unmotorisierten Verkehrsarten hat man in unserer Kurstadt nichts übrig. Vielleicht tut sich ja was, wenn die Maßnahmen nach dem klimafreundlichen Mobilitätskonzept umgesetzt werden. Aber da man dort zum Beispiel auch „Schutzstreifen“ für Radfahrer auf der dichtbeparkten Herforder Straße – wo sowieso Tempo-30 gilt – bin ich skeptisch, was die tatsächlichen Probleme im Verkehrsfluss angeht. Hier werde ich von der Verwaltung sehenden Auges gezwungen, im Öffnungsbereich der Autotüren zu fahren und mich ganz bewusst zu gefährden. Nicht gut. Die Probleme sind – ich wiederhole mich – seit Jahrzehnten bekannt und werden regelmäßig benannt. Was soll ich aus der Tatsache schließen, dass sie nicht behoben oder angegangen werden? Nun, die meisten Bürger interessieren sich schlicht nicht dafür! Wenn ich im Ausschuss auf die Problematiken hinweise, wird aus dem Zuschauerraum gemeckert und gefeixt. Aber wehe es fährt jemand vor der eigenen Haustür zu schnell, dann werden wieder fix Unterschriftenlisten erstellt und auf die Politik geschimpft … Solange im Rat Menschen sitzen, die mir sagen „Wie, dann soll da ein Radfahrer vor meinem Auto fahren? Das geht gar nicht!“, solange wird es nicht sicherer, nicht langsamer und auch nicht besser. Und solange die Bürger immer nur vor der eigenen Haustür Ruhe haben wollen und woanders Gas geben auch nicht. Es müssen alle umdenken, sonst klappt ein Wechsel hin zu mehr Sicherheit und mehr Qualität im Straßenverkehr nicht.
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