Baumschutzsatzung ist notwendig 16.12.2013 | Andreas Edler Natürlich ist es wichtig, eine Baumschutzsatzung zu haben! In der Presse wurde in der Berichterstattung der Lokalpresse erwähnt, Teile der Grünen hätten gegen die Streichung der Baumschutzsatzung in Bad Oeynhausen gestimmt. Das ist richtig und ich bin da auch nicht sonderlich glücklich drüber. Wenngleich die Begründung natürlich stimmt. Was braucht man ein Stück Papier, wenn der Wille, dieses mit Leben zu füllen, gänzlich fehlt? Die Verwaltung gibt an, dass die Bearbeitung der Baumschutzsatzung eine Halbtagsstelle auslastet und ca. 23.000 Euro im Jahr kostet. Nun, in den Fällen, die mir bekannt wurden und in denen man diese Satzung vielleicht mal anwenden hätte sollen, ist nichts passiert. Weder die Eiche am Steffensweg noch eine andere Eiche auf einem Baugrundstück stehen noch. Beide Bäume waren schlicht und ergreifend im Weg. Der erste Fall war groß in der Presse, andere Dinge passieren einfach so. Spürbare Konsequenzen – nun, ich weiß von nichts. Solche Satzungen „hindern“ immer nur die, die sich sowieso dran halten. Wer das nicht möchte, tut es einfach nicht – passiert dann ja auch nichts. Vor dem Hintergrund könnte man argumentieren, es mache Sinn, eine solche Satzung gleich zu streichen. Allerdings: dann öffnet man Tür und Tor. Nun kann gleich geholzt werden. Interessierte es vorher schon niemanden, hat es nun niemanden mehr zu interessieren. Gut gemacht, liebe große Koalition. Dass Bäume uns Luft zum Atmen erzeugen – und nur die Bäume tun dies in großem Stil – scheint nebensächlich. Es gibt ja genug auf der Welt, da müssen die doch nicht bei mir stehen! Wo kommen wir denn da hin, wenn mir jemand vorschreiben will, woher ich meine Luft zum Atmen nehme? Leider wird auch gerne in Kauf genommen, dass die großen Regenwälder abgeholzt werden … immerhin ist daraus das schicke Furnier des Armaturenbrett im Auto. Das hört sich alles immer sehr lächerlich und kleinlich an, aber bei diesen kleinen Dingen beginnt Umweltschutz. „Wie, die Bienen sterben? Gut so, die kleinen Biester tun höllisch weh, wenn sie stechen. Was interessiert mich der Imker?“ Das ist genauso kurz gedacht. 3/4 aller Nahrungsmittel der Menschen fallen ohne die Bienen plötlich weg. Nicht ganz so schlimm, als würde uns die Luft zum Atmen fehlen, es reicht aber schon für ein bisschen Unannehmlichkeit. Umweltschutz hat bitte immer woanders statt zu finden und nicht auf dem eigenen Grundstück. Darum runter mit der Eiche, die verschattet nur das Grundstück und außerdem sind die Blätter im Herbst nun wirklich super ätzend. Soll doch ein anderer seinen Wald pflegen. Genau das wird passieren. Und darum ist es ein großer Fehler – allen Erklärungen zum Trotz, die Regelungen seien schon anderweitig festgeschrieben – die Baumschutzsatzung zu kippen. Sinnvoller wäre gewesen, sie mit Leben zu füllen und – verdammt noch mal – Sanktionen folgen zu lassen, wenn unglücklicherweise mal wieder ein Bagger schief an einen Baum gefahren ist. „Och, das tut mir aber leid …“
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