Wie kann der Yasuní-Nationalpark in Ecuador gerettet werden?


Foto von links: Rainer Müller-Held (Ortsverbandsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Bad Oeynhausen), Ute Koczy MdB und Pfarrer Dr. Christian Hohmann vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe)der EKvW

„Leben statt Öl – Rettet den Yasuní-Nationalpark in Ecuador“ war in der letzten Woche das Thema einer Informationsveranstaltung der Bad Oeynhauser Grünen mit Ute Koczy, regionale Abgeordnete und entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag.

„Diese Initiative ist einzigartig. Das deutsche Parlament überstützt parteiübergreifend diese Idee, für den Schutz von Yasuní Mittel zur Verfügung zu stellen, , damit das Öl im Boden bleiben kann. Allerdings muss hier noch viel getan werden. Auch die aktuellen Missverständnisse müssen deswegen ausgeräumt werden,“ erklärte Ute Koczy den rund 30 Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung in der Druckerei Bad Oeynhausen. Viele davon engagieren sich in regionalen Eine-Welt- und Naturschutzinitiativen oder sind in Entwicklungsprojekten der Evangelischen Kirche Westfalen aktiv. Die Moderation übernahm der Regionalpfarrer Dr. Christian Hohmann von der Mission, Ökumene und kirchliche Weltanschauung (MÖWe).

Der Yasuni-Nationalpark im Amazonas von Ecuador ist UUNESCO- Weltnaturerbe und gehört zu den artenreichsten Orten der Welt. Der Film „Die Initiative Yasuni-ITT“ und die eindrucksvollen Fotos, die Ute Koczy von ihren Dienstreisen aus Ecuador mitgebracht hatte, verdeutlichten, dass dieses Paradies nicht nur durch Abholzung, sondern vor allem durch Erdölförderung akut bedroht ist. Im Yasuní konzentriert sich die höchste Dichte an Amphibien, Säugetier-, Vogel- und Pflanzenarten auf dem amerikanischen Kontinent. Nirgendwo sonst auf dem Planeten gibt es mehr Insektenarten.

„Auch deshalb gibt es einen breiten Konsens in der ecuadorianischen Bevölkerung, das Öl im Boden zu lassen. Die Unterstützung für den Nationalpark in Ecuador ist sehr beeindruckend. Die Yasuní-Kampagne genießt eine enorme Popularität“ erklärt Ute Koczy.

Ecuador hat der Welt im Jahr 2007 einen Aufsehen erregenden Vorschlag unterbreitet: Die ecuadorianische Regierung verpflichtete sich, 846 Millionen Barrel Erdöl, die unter einem Teil des Nationalparks Yasuní liegen, in der Erde zu lassen, wenn der geschätzte Gegenwert des Öls zur Hälfte durch die internationale Gemeinschaft kompensiert wird. In einem ersten Schritt sollen 100 Millionen US-Dollar in einen Fonds des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) eingezahlt werden. Entwicklungsminister Niebel will in diesen Fonds aber nicht einzahlen. Allerdings wird Deutschland über 34,5 Mio. Mittel für den Schutz des Waldes zur Verfügung stellen. Ute Koczy machte klar: „Auch wenn die Verhandlungen zur Zeit schwierig sind, der Kampf für Yasuní geht weiter. Ziel muss sein, dass die Ölförderung im Yasuní vollständig beendet und das Gas-Flaring im Amazonasbecken eingestellt wird.“

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